Teilprojekt 19
Individuelle Förderung mit Personalisierten Entwicklungsplänen als Instrument einer individuellen Begabungsförderung: Nachhaltige Gestaltung von leistungsförderlichen Lehr-Lern-Settings im gymnasialen Bildungsgang
Inhalt
Grundlegend für das Teilprojekt 19 "Personalisierte Entwicklungsplanung" ist der enge Austausch zwischen Theorie und Praxis, so dass digitale Werkzeuge zur individuellen Förderung entwickelt werden, die sich an den schulischen Bedarfen sowie den (infra-)strukturellen Rahmenbedingungen orientieren. Während der Projektphase werden die entwickelten Instrumente im Unterricht erprobt und ihr Einsatz wissenschaftlich begleitet, sodass wiederholt Rückmeldungen zur Anwendung gemacht werden. Auch eine An- bzw. Einbindung von bereits existierenden schulexternen, digitalen Lernumgebungen und Förderinstrumenten in die digitalen Werkzeuge ist vorgesehen. Ausgangspunkt der wissenschaftlichen Konzeption ist ein zyklisches und kumulatives Verständnis der Förderung individueller Bildungs- und Begabungsprozesse. Die Lehrpersonen werden im Einsatz von digitalen Personalisierten Entwicklungsplänen als Förderinstrument professionell geschult. Teilprojekt 19 nimmt Ansätze der sonderpädagogischen Förderplanung in den Blick für die Gestaltung von personalisierten Lehr-Lern-Settings. Durch die Digitalisierung der Förderplanung können dabei die Entwicklungsbedürfnisse der Lernenden mit ihren individuellen Lernvoraussetzungen und Interessen ressourcenschonender abgedeckt werden.
Ziele
Teilprojekt 19 hat das Ziel, Lehr-Lern-Settings im gymnasialen Bildungsgang mittels Personalisierter Entwicklungsplanung zu gestalten und die Lehrpersonen bei der individuellen Förderung von (potenziell) leistungsstarken Schülerinnen und Schülern im Regelunterricht zu unterstützen. Es werden digitale Werkzeuge entwickelt und implementiert, das als Unterstützung bei der fächerübergreifenden nachhaltigen Organisation, Durchführung und Dokumentation von individuellen Förderprozessen dient. Personalisierte Entwicklungspläne können von den Gymnasiallehrpersonen (zeit-)effektiv und flexibel erstellt und fortgeschrieben werden. Entsprechende Professionalisierungsmaßnahmen für Lehrpersonen zum Einsatz der Personalisierten Entwicklungsplanung werden entwickelt.
Programm/Durchführung
Durch Befragungen von Lehrpersonen und Schulleitungen werden Bedarfe der teilnehmenden Schule, die vorhandenen Erfahrungen und Expertisen und die Rahmenbedingungen erhoben. Auf dieser Grundlage und der wissenschaftlichen Vorarbeit werden anschließend digitale Werkzeuge zur Erstellung und Fortschreibung von Personalisierten Entwicklungsplänen konzipiert. In der Pilotphase wird die Personalisierte Entwicklungsplanung im gymnasialen Regelunterricht getestet, evaluiert und adaptiv weiterentwickelt. Um eine Nachhaltigkeit des Projekts an den teilnehmenden Schulen zu gewährleisten, werden abschließend verschiedene Unterstützungssysteme für die Nutzung von digitalen Personalisierten Entwicklungsplänen konzipiert. Dazu zählen sowohl Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen als auch die schulübergreifende Erstellung und Publikation von didaktisch-methodischen Handreichungen für eine breite Lehrerschaft.
Weitere Informationen auf der Website des Teilprojekts
Akteurinnen und Akteure aus Wissenschaft und Schulen
Team an der Universität Leipzig
Informationen zu den LemaS-Schulen
Schularten
- Primarstufe (0)
- Weiterführend (17)
Bundesländer
Das Teilprojekt begleitet 17 Schulen aus 8 Bundesländern.
Veröffentlichungen
2022 TP 19 Buchbeitrag
Doberitz, S., Herbig, C., Blumenstein, F., Wollersheim, H.-W. & Karapanos, M. (im Druck): Wie organisieren Lehrkräfte individuelle Förderung? (Zwischen-)Ergebnisse einer Studie zu Erfolgsfaktoren der Gestaltung von individuell fördernden Lehr-Lern-Settings. Beitrag im Kongressband zum 7. Münsterschen Bildungskongress „Potenziale erkennen – Talente entwickeln – Bildung nachhaltig gestalten“. Waxmann: Münster, New York.
2022 TP 19 Buchbeitrag
Herbig, C., Doberitz, S., Blumenstein, F., Wollersheim, H-W. (2022). Potenziale digitaler Personalisierter Entwicklungspläne (PEP) für das nachhaltige Erkennen und Fördern von Begabungen. In G. Weigand, C. Fischer, F. Käpnick, C. Perleth, F. Preckel, M. Vock & H.-W. Wollersheim (Hrsg.), Begabung- und Begabtenförderung als Schul- und Unterrichtsentwicklung (Leistung macht Schule, Bd. 2). Weinheim; Bielefeld: wbv, S. 195-207. http://u.wbv.de/9783763967841
07.07.2022 Interview
Die Personalisierte Entwicklungsplanung sei eine Chance, individuelle Förderung anders zu denken, sagt Kia Paasch, die als Lehrerin am Albrecht-Dürer-Gymnasium in Berlin arbeitet und am LemaS-Teilprojekt 19 teilnimmt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Heinz-Werner Wollersheim haben die wissenschaftlichen Mitarbeitenden der Universität Leipzig gemeinsam mit 17 weiterführenden Schulen im Rahmen von „Leistung macht Schule“ ein digitales Werkzeug entwickelt, mit dem individuelle Entwicklungsprozesse angestoßen, strukturiert umgesetzt und begleitet werden können. Für die Personalisierte Entwicklungsplanung wurden klassische Förderpläne zu einer ganzheitlichen potenzialorientierten Entwicklungsplanung für alle Schulen weiterentwickelt, und das im engen Austausch mit den LemaS-Schulen, um die Praxistauglichkeit des Werkzeugs sicher zu stellen. Im Interview mit leistung-macht-schule.de berichten Prof. Dr. Wollersheim und Christian Herbig aus der Perspektive der Wissenschaft von Zielen und Möglichkeiten der Personalisierten Entwicklungsplanung, währen Kia Paasch konkrete Einblicke in ihre praktische Anwendung am Albrecht-Dürer-Gymnasium gibt.
2021 TP 19 Zeitschriftenbeitrag
Doberitz, S., Herbig, C., Blumenstein, F. & Wollersheim, H.-W. (2021): Begabungsförderung ganzheitlich planen: vom Kind, für das Kind, mit dem Kind. In: Labyrinth. Das neue Lernen (147). Berlin: Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind e.V., S. 20-21
2020 TP 19 Buchbeitrag
Herbig, C, Doberitz, S., Blumenstein, F., Wollersheim, H.-W. (2020). Teilprojekt 19 – Personalisierte Entwicklungspläne (PEP) als Instrument der individuellen Förderung. Nachhaltige Gestaltung von leistungsfördernden Lehr-Lern-Settings im gymnasialen Bildungsgang. In G. Weigand, C. Fischer, F. Käpnick, C. Perleth, F. Preckel, M. Vock & H.-W. Wollersheim (Hrsg.), Leistung macht Schule. Förderung leistungsstarker und potenziell besonders leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler, Weinheim: Beltz, S. 195-202 https://www.beltz.de/fachmedien/paedagogik/produkte/details/44096-leistung-macht-schule.html