LemaS-Jahrestagung 2022
LemaS auf Kurs - Wege begabungsförderlicher Schulen
Schule, Wissenschaft und Politik setzten ihren gemeinsamen Kurs auf der LemaS-Jahrestagung fort. LemaS zielt auf die Weiterentwicklung von Schule und Unterricht, um individuelle Potenziale optimal zu fördern. Mit rund 750 Teilnehmende aus Schulen, Wissenschaft und Bildungspolitik fand die Jahrestagung an der Humboldt-Universität zu Berlin statt. Im Mittelpunkt standen Strategien, Konzepte, Maßnahmen und Materialien (LemaS-P³rodukte) zur Begabungs- und Begabtenförderung, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungsverbunds LemaS gemeinsam mit 300 Schulen entwickeln und erproben.
„Was wir heute über die Entwicklung und Förderung von Talenten wissen: Erkenntnisse aus der Forschung, Nutzen für die Praxis und Perspektiven für die Zukunft“ – mit diesem Vortrag von Prof. Dr. Miriam Vock (Universität Potsdam) wurde die dreitägige Jahrestagung am Mittwoch, den 28.9. eröffnet. Vorab begrüßten neben dem Tagungsgastgeber von der Humboldt-Universität, Prof. Dr. Hans Anans Pant und der Leiterin des Forschungsverbunds LemaS, Prof. Dr. Gabriele Weigand (Pädagogische Hochschule Karlsruhe), der Vizepräsident der HU Berlin, Prof. Dr. Niels Pinkwart, sowie Dr. Jens Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär der Bundesministerin für Bildung und Forschung. Die Präsidentin der KMK und Bildungsministerin von Schleswig-Holstein Karin Prien richtete ebenfalls per Video ein Grußwort an die Teilnehmenden der LemaS-Jahrestagung.
Mit der Kooperation von Bund und Ländern im Rahmen der auf zehn Jahre angelegten Initiative „Leistung macht Schule“ hat dieses Forschungs- und Schulentwicklungsprojekt auch international Leuchtturm-Charakter. Die Signalwirkung schlägt sich in der engen Zusammenarbeit von Bildungspolitik, schulischer Praxis und Wissenschaft nieder. Ab Mitte des kommenden Jahres startet die Transferphase, bei der die Erkenntnisse und Ergebnisse aus der jetzigen gemeinsamen Arbeit an bis zu 1000 weitere Schulen weitergetragen werden.Das Tagungsmotto „LemaS auf Kurs- Wege begabungsförderlicher Schulen“ rahmte die rund 75 Professionalisierungsangebote aus Workshops, Vorträgen und Themenforen. Mit dem gemeinsamen Ziel, die Förderung der Potenziale und Stärken der Schülerinnen und Schüler ins Zentrum von Schule und Unterricht zu stellen, haben die LemaS-Schulen in den letzten Jahren gemeinsam mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Forschungsverbunds unterschiedliche Wege zurückgelegt. Um diese Entwicklungspfade und ihre Erträge ging es in Berlin.
Einige Berliner LemaS-Schulen luden die Teilnehmenden am ersten Tagungstag zu Hospitationen ein. Neben der Präsentation von Formaten der Begabungs- und Begabtenförderung vor Ort an den Schulen, z.B. durch den Besuch von Unterrichtsstunden oder Projekträumen gab es ausreichend Gelegenheit, über die eigenen Erfahrungen in den Schulen ins Gespräch zu kommen. Die wissenschaftlichen Teams der 22 LemaS-Teilprojekte boten an der Jahrestagung ein breites Workshop- und Vortragsangebot zu den Erkenntnissen und Ergebnisse aus den letzten 4,5 Jahren "Leistung macht Schule".
Zudem ergänzten wissenschaftliche Vorträge weiterer (inter-)nationaler Experten der Bildungsforschung die Perspektiven aus der Wissenschaft, wie Prof. Dr. Kai Cortina (University of Michigan), der in seinem Vortrag fragte "Begabungen fördern oder Optionshorizonte schaffen?" oder Prof. Dr. Felicitas Thiel (Freie Universität Berlin), die den Abschlussvortrag zum Thema "Begabungsförderliche Schulentwicklung als Qualitätsentwicklung" hielt. Schulleitungen und Lehrpersonen sowieVertretungen aus den Landesinstituten bzw. Qualitätseinrichtungen der Länder präsentierten in ihrem Workshopangebot "Perspektiven aus der Praxis". Nicht nur die interaktiven Arbeitsformate und Diskussionsrunden, sondern auch die Pausen zwischen den Veranstaltungen und den geselligen Ausklang am ersten Tag nutzten die Akteure der Schulpraxis, Wissenschaft, Bildungsverwaltung und -politik zur Vernetzung und zum Austausch.